BesD-Mitarbeiter Kolja Nolte und Sexwork-Portal HUNQZ legen belastbare Auswertung vor
Der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD) hat vor einigen Tagen auf eine neue Analyse hingewiesen, die auf der SAMBA Fachtagung dem Publikum präsentiert wurde. Diese für den Verband von BesD-Mitglied Kolja Nolte aka Dominus in Kooperation mit dem Sexwork-Portal HUNQZ erstellte Analyse gewährt einen bisher in Deutschland einmaligen belastbaren Einblick in die Anzahl von männlichen Sexarbeitenden. Laut Nolte sei von einer Zahl von etwa 1000 Männern auszugehen, die innerhalb Deutschlands ernsthaft in der Sexarbeit tätig sind.
Der BesD-Blog begrĂĽndet die Evidenz der Analyse so: „Im Gegensatz zu weiblicher Sexarbeit kann männliche Sexarbeit in Deutschland beinahe vollständig ĂĽber die Datenauswertung von HUNQZ abgebildet werden. HUNQZ ist ein selbstständiger Teil der Dating-Plattform ROMEO, hat Pionierstatus bei der Vernetzung schwuler Männer in Deutschland.“ Weil männliche Sexarbeit selten bis gar nicht in Bordellen stattfinde, fände in der Regel auch keine Anmeldung nach ProstSchG statt, heiĂźt es weiter.
Neben der Anzahl der mann-männlichen Sexarbeiter betrachtet die Arbeit auch Auswirkungen der Corona-Krise auf die Männer, deren vornehmliche Arbeitsorte oder deren präferierte Rollen während des Sexdates á la Top oder Bottom. Sie führt die Unterschiede zu heteronormativer Sexarbeit als auch die geringe Vernetzung unter den männlichen Dienstleistern auf. An anderer Stelle findet Kolja Nolte kritische Worte gegenüber marktführende Dating-Plattformen, in welchen Sexarbeitende regelrecht rausgeekelt würden. Dass im Netz regelrechte Hexenjagden stattfinden, sei auch darin begründet, dass viele Anbieter Besuchertabs ermöglichen um Kunden „locken“ zu können. Dadurch würden aber leider auch Hasspostings und Cybermobbing ermöglicht.
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