Beispiellose Razzia in Kieler Rotlichtmilieu

Hells Angels im Visier der Ermittler

Seit Anfang des Jahres sind die Hells Angels in der Schleswig-Holsteinischen Landeshauptstadt verboten. Dass deren Mitglieder weiterhin aktiv sind, steht außer Frage. Ebenso, dass einige Bandenmitglieder mit Drogen- und Waffenhandel, und im Rotlichtmilieu ihr Geld verdienen.

In der vergangenen Woche führte die Polizei nun eine beispielloses Aktion durch. Wie verschiedene Medien berichten, kamen um die 1200 Polizisten zum Einsatz. Rund 90 Objekte, darunter Wohnungen, Häuser, und Bordelle wurden von Einsatzkräften gestürmt. Insgesamt sollen. dabei 40.000 Euro, verschiedene Handfeuerwaffen und Unmengen an Akten und andere Beweismittel sichergestellt worden sein. Fünf Mitglieder der Hells Angels wurden verhaftet.

Es geht in der ganzen Angelegenheit aber nicht ausschließlich um Waffenhandel und Prostitution. Laut Polizeiinformationen, gehen die Ermittler gar davon aus, dass sich ein Mitarbeiter der Stadt Kiel, ein Beamten einer Justizvollzugsanstalt und ein Landespolizist der Korruption schuldig gemacht haben. Auch soll sich in einer Lagerhalle der Rocker die Leiche des seit zwei Jahren vermissten Tekin Bicer befinden.

Die Auswertung der Beweismittel bzw. sichergestellten Materialien sowie die Prozesse werden wahrscheinlich noch etliche Monate andauern. Was diese größte Razzia in der Kieler Geschichte letztendlich bewirkt, wird sich zeigen – filmreif war sie allemal.

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