Bonn: Straßenstrich-Ticketautomat beschert der Stadt 35.000 Euro

Automat soll Steuergerechtigkeit schaffen

Wie viele andere deutsche Städte auch, fordert die frühere Bundeshauptstadt Bonn von seinen Rotlichtbetrieben eine Vergnügungssteuer ein. Um auch die Straßenprostituierten zu erfassen und leichter zur Kasse zu bitten, wurde im Januar 2011 ein umfunktionierter Parkscheinautomat aufgestellt. Gerade wurden die ersten Zahlen veröffentlicht. So nahm Bonn im ersten Jahr rund 35.000 Euro durch den Sexsteuerautomaten ein – jede Straßenprostituierte muss pro Arbeitstag ein Ticket über 6 Euro ziehen um arbeiten zu dürfen. Bordelle, Saunaclubs etc. zahlen die Steuer in Abhängigkeit von der Fläche der gewerblich genutzten Räume. Die Abgabe wird von der Stadt automatisch eingezogen. Die Gesamteinnahmen aus der Sexsteuer lägen 2011 bei rund 250.000 Euro.

Laut Medienberichten habe sich der Automat also bewährt. Es sei nur selten zu Zwischenfällen gekommen, die meisten Sexarbeiterinnen hielten sich wohl an diese Regelung.

Vielleicht nehmen dann bald auch andere Großstädte einen solchen Automaten in Betrieb. Insgesamt kritisieren Bordellbetreiber, Prostituierte und Verbände dabei jedoch, dass bereits Lohn- bzw. Einkommens- und Gewerbesteuer gezahlt würden und eine Vergnügungssteuer zulasten der Sexarbeiter nicht der richtige Weg sei.

Aufgrund eines gewissen Preisverfalls in dem Gewerbe sei es zudem schwierig diese Mehrkosten dem Freier direkt aufzudrücken. Ob und wie jedoch Freier in puncto Vergnügungssteuer von einer Stadt selbst zur Kasse gebeten werden könnten ist unklar.

Für eine Menge Diskussionsstoff sorgt das Thema aktuell auch im Baden-Württembergischen Stuttgart. Ein Kommentar dazu findet sich z.B.  hier

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