BSD: 2. Juni – Internationaler Hurentag

Rote Regenschirme

Am 2. Juni gedenken weltweit Sexarbeiter:innen und ihre Freund:innen zum 50-igsten Mal ihrer mutigen französischen Kolleg:innen.

Diese hatten 1975 in Lyon/Frankreich die Kirche Saint Nizier für viele Tage besetzt. Vorausgegangen waren vermehrte Razzien der Polizei und die Verhängung von Bußgeldern, weil Sexarbeiter:innen auf der Straße auf ihre Kunden warteten. Dagegen waren sie nach 2 Morden an Sexarbeiter:innen nicht aktiv geworden.
Andere Sexarbeiter:innen solidarisierten sich und besetzten Kirchen in anderen französischen Städten. Sie forderten mehr Schutz, bessere Arbeitsbedingungen und Rechte. Die Politiker:innen weigerten sich, sie anzuhören oder mit ihnen in den Dialog zu treten und ließen stattdessen nach wenigen Tagen die Kirchen räumen.

Auch heute und gerade in Deutschland stellt sich die Frage: wie geht eine liberale Gesellschaft mit Prostitution um? Gewährt sie Sexarbeiter:innen, Kund:innen und Bordellbetreiber:innen die gleichen Rechte wie anderen Erwerbstätigen, Geschäftstreibenden und Kunden? Respektiert sie ihre elementaren Grund- und Menschenrechte? Und spricht sie mit ihnen direkt und nicht nur über sie?

Der BSD – Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen e. V. sagt: es ist an der Zeit für eine radikale Veränderung, weg von ordnungspolitischen Kontrollmechanismen zu mehr echter Integration und Selbstverantwortung.
Dazu gehört aktuell die Auseinandersetzung mit der Evaluation des Prostituiertenschutzgesetzes, die zum 01. Juli 2025 veröffentlicht werden soll. Anschließen müssen sich breite Diskussionen in allen betroffenen Bundesministerien und dann eine Anpassung verschiedenster Gesetze. Wir haben die Evaluation aus Sicht der Betroffenen begleitet (www.redet-mit-uns.de) und schon die wichtigsten Forderungen zusammengestellt.

Sexarbeit muss als das anerkannt werden, was sie ist: eine Realität und enorm wichtig!

Quelle: BSD – Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen e. V.

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