Ensemble „werkgruppe2“ führt dokumentarisch-musikalische Milieustudie auf
Dass Sexarbeit viele Facetten hat, das ist vielen Menschen kaum bewusst. Häufig wird Prostitution nur allzu einseitig und dann noch mit Vorurteilen und Mythen bespickt dargestellt. Ein differenziertes Bild über das Rotlichtmilieu wird aktuell von unerwarteter Seite verbreitet. So führt das Deutsche Theater Göttingen in Kooperation mit dem Studiengang Schauspiel der HMTM Hannover seit Samstag ein Stück mit dem schlichten Titel „Rotlicht“ auf. In dieser dokumentarisch-musikalischen Milieustudie, so das Theater, spielen sechs Schauspielerinnen in wechselnden Rollen die Schicksale, Geschichten und Anekdoten in der Sprache und Ausdrucksweise von Prostituierten nach.
Dazu sprachen die Regisseurin und die beiden Dramaturginnen vorab mit Prostituierten überall in Deutschland. Sie interviewten u.a. Straßenprostituierte, Sexarbeiterinnen in Bordellen, Escort-Damen, Sexualassistentinnen oder Dominas. Darauf basierend entstand schließlich ein Theatertext, der deren „Berufsleben im Zwielicht beleuchtet und Widersprüche zulässt und erzählt“, heißt es im Spielprogramm.
Am 23. April, um 19:45 Uhr wird es dann „IM DIALOG – Theater trifft auf Prostitution“ heißen. Dazu ist im Anschluss an die Aufführung ein Gespräch mit einer Sexarbeiterin, einem Kunden und der Regisseurin über Prostitution und ihre gesellschaftliche Funktion geplant.
Wer also mal nach Göttingen kommt und Interesse an Theater, sowie an ungewöhnlichen Stücken hat, der sollte sich „Rotlicht“, aufgeführt vom Ensemble „werkgruppe2“, unbedingt ansehen. Weitere Infos sowie alle Termine für die Aufführungen unter www.dt-goettingen.de.
rmv