Ex Grünen-Politiker und Escort-Service-Chef verurteilt

Christian Goetjes, ehemaliger Schatzmeister der Brandenburger Grünen, muss für 3,5 Jahre hinter Gitter

Das Urteil ist gesprochen. Christian Gotjes muss ins Gefängnis und das für ganze dreieinhalb Jahre. Für Aufsehen sorgte der Fall aus zweierlei Gründen. Zuerst kam heraus, dass er in seiner Funktion als Schatzmeister für die Brandenburger Bündnisgrünen über Jahre über 270.000 Euro in die eigene Tasche abgezweigt hatte. Später ging es allerdings nicht mehr nur um gewerbsmäßige Untreue, sondern auch um Prostitution. Goetjes gab zu, die Gelder für zwei bulgarische Huren abgezweigt zu haben. Er habe diese aus ihrer misslichen Lage heraushelfen wollen.

Nachdem anfänglich eine Bewährungsstrafe im Raum stand, verlief diese Wende allerdings zu Ungunsten des Angeklagten. So handelte der 35-Jährige keinesfalls so selbstlos wie geschildert, wollte sich Aussagen einer Betroffenen zufolge Liebe und Partnerschaft erkaufen. Daneben habe er gar als Chef eines Escort-Service in Berlin gearbeitet, habe bulgarische Prostituierte vermittelt und diese z.B. auch zu ihren Freiern gefahren. Der Vorwurf der Zuhälterei erschütterte maßgeblich die Glaubwürdigkeit des Angeklagten.

Laut am Montag verlesenem Urteil hat sich Goetjes in 261 Fällen der gewerbsmäßigen Untreue schuldig gemacht. In einem zweiten Verfahren laufen gegen ihn daneben Ermittlungen wegen Zuhälterei. Da der angeblich Mittellose Ex-Schatzmeister gar nicht so mittellos war wie vorgegeben, behalten sich nun auch die Grünen vor, erneut juristisch gegen Goetjes vorzugehen.

rmv

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