Frankfurter Bahnhofsviertelnacht fällt zum dritten Mal in Folge aus

nächtliches Frankfurt/Main von oben

Stadt begründet das mit Arbeitskräftemangel und zu wenig Zeit

Jede Menge Unverständnis, Frust und Wut treffen gerade auf die Stadt Frankfurt. Grund: das städtische Citymarketing hat zum dritten Mal in Folge die mehrere zentausend Besucher:innen zählende Bahnhofsviertelnacht gecancelt. Angeblich könne man das fĂĽr Mitte August angedachte Stadtteil-Event „aus programmatischen, organisatorischen und logistischen Aspekten“ nicht durchfĂĽhren, heiĂźt es seitens des Citymarketings. Laut Medienberichten wĂĽrden darunter „zu wenig Zeit fĂĽr ein Programmkonzept“ sowie „Arbeitskräftemangel im Veranstaltungssektor“ zu verstehen sein. MaĂźgeblich sei die Corona-Pandemie daran schuld.

Ganz und gar nicht damit einverstanden ist der Verein Doña Carmen. In einer langen Pressemitteilung (siehe hier) nimmt er Stellung und bezeichnet das Vorgehen der städtischen Abteilung als „eigenmächtiges und problematisches Gebaren“. Weiter wird dem Citymarketing intransparente Kommunikation, fehlende Weitsicht und Flexibilität sowie befremdliches Agieren attestiert. Insbesondere da es erstaunlicherweise gleichzeitig möglich sei, Veranstaltungen wie die „Frankfurt Fashion Week“ oder das Museumsuferfest problemlos durchzufĂĽhren. Corona sei demnach nur ein gelungener Vorwand um Arbeitsverweigerung zu decken.
Am Ende seiner AusfĂĽhrungen fordert der „Verein fĂĽr soziale und politische Rechte von Prostituierten“ von der Stadt zum Einen, das Event wieder in Hände des „Fördervereins Bahnhofsviertel“ zu geben sowie die Absage zurĂĽckzunehmen und stattdessen in den September zu legen. Zum Anderen die „Ersetzung der politisch Verantwortlichen durch kompetentes Personal“.

Aber nicht nur bei Doña Carmen zeigt man sich enttäuscht. Auch die örtlichen Gastronomen und Vereine können die städtische Abfuhr nicht nachvollziehen. Der Gewerbeverein im Bahnhofsviertel will die Argumentation hinsichtlich zu weniger Leute für die Durchführung nicht gelten lassen. Gegenüber der Hessenschau denkt deren Vorsitzender Nazim Alemadar jetzt an ein selbst-organisiertes Fest.

Wie die Stadt Frankfurt mit der Kritik umgehen wird, bleibt spannend. Vorgeblich wolle man zumindest an der Bahnhofsviertelnacht festhalten. „Wir freuen uns darauf, in 2023 wieder eine lebendige und offene Bahnhofviertelnacht zu feiern“, heißt es in einem offiziellen Schreiben.

rde

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