Frankreichs Sozialministerin will Prostitution abschaffen

Paris – Die französische Sozialministerin Roselyn Bachelot will künftig die Kunden von Prostituierten bestrafen. Wie die 64-Jährige in einem Interview der Zeitung „Le Parisien“ sagte, werde ein entsprechender Gesetzentwurf in Kürze dem Parlament zur Beratung vorgelegt. Danach soll nach schwedischem Vorbild der käufliche Erwerb sexueller Dienstleistungen mit Geld- oder Freiheitsstrafe bestraft werden.

In Schweden trat am 1. Januar 1999 das „Gesetz zum Verbot des käuflichen Erwerbs sexueller Dienstleistungen“ in Kraft. Nach dem Abolitionsprinzip wird angestrebt die Prostitution langfristig abzuschaffen. Die Prostituierten selbst werden bei diesem Prinzip nicht rechtlich belangt, da sie ausnahmslos als Opfer angesehen werden.

Bachelot teilte dem französischen Blatt mit, dass sie bereits 2012 mit dem Inkrafttreten des Gesetzes rechne. Man müsse die Freier bestrafen, betonte die Sozialministerin in dem Interview. Vor einer parlamentarischen Kommission sagte sie am Mittwoch: „Anders als einige von ihnen uns glauben machen wollen, gibt es keine Prostitution aus freien Stücken.“

In Deutschland wird hingegen nicht auf das Prinzips des Verbotes gesetzt. Nach dem Entkriminalisierungsprinzip wird Prostitution als Form der Erwerbsarbeit angesehen und entsprechend geregelt. Dadurch, dass diese entkriminalisiert wird, soll der Ausbeutung der Prostituierten rechtlich entgegengewirkt werden. So weisen die Gegner des schwedischen Modells auch darauf hin, dass die Erfahrung zeigen, dass ein Verbot nicht funktioniere und die Bedingungen für die Frauen in den Ländern, in denen das Abolitionsprinzip gelte, dann eher schlechter geworden seien.

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