GroKo is watching you! Oder: Wer Sex hat, braucht Hurenpass

Ist das noch Satire oder schon bitterer Ernst?

Berlin. Ab dem 1.1.2016, wenn das neue Prostitutiertenschutzgesetz in Kraft tritt, werden auch Gelegenheitsprostituierte meldepflichtig. Dies sieht der vom Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend veröffentlichte neue Gesetzentwurf vor. In dem uns vorliegenden Dokument vom April dieses Jahres schloss man diese Gruppe von Frauen und Männer noch aus. Warum nun dieser extreme Wandel? Und was versteht man überhaupt unter Gelegenheitsprostitution? Dies erklärte uns die konservative CSU-Bundestagsabgeordnete Wilma Lecken in einem Exklusiv-Interview wie folgt:

„Sie müssen verstehen, Prostitution bedeutet Geschlechtsverkehr mit Menschen gegen Bezahlung haben, also Sex mit fremden Personen, mit denen man nicht verheiratet ist. Das muss man sich mal vorstellen! Und wenn eine der beteiligten Personen von der anderen dafür bezahlt wird, dann spielt es keine Rolle ob dies eine einmalige Sache war oder ob sie das mehrmal in der Woche/am Tag macht.
Und lassen Sie sich sagen: Menschen, die mit mehr als einer Person Sex haben, die müssen geschützt werden. Das gilt auch für alle diesen nahestehenden Menschen. Wir, die CSU, wollen doch nur eines: Sicherheit. Natürlich nur unsere Definition von Sicherheit. Lassen Sie mich das mal mit den Worten der EMMA ausdrücken. Diese wunderbare Blatt formulierte es 2014 bereits treffend, als es schrieb: „Das Kriterium für ein Gesetz sollte seine Notwendigkeit sein. Die Notwendigkeit, die Prostituierten vor Ansteckung zu schützen (und damit auch die Freier und ihre Ehefrauen bzw. Freundinnen).“
Genau, und da Prostituierte und Freier keine Wahl haben dürfen, ob sie sich schützen oder nicht, deshalb helfen wir nach. Wenn wir diese sexsüchtigen Männer schon nicht daran hindern können zu Prostituierten zu gehen, dann müssen wir eben alle diese wehrlosen unverheirateten Frauen vor ihnen schützen! Deshalb bestehen wir darauf, dass alle Prostituierten erfasst sind und man sich nicht mit der Ausrede, man gehe „nur gelegentlich“ der Prostitution nach, herausreden kann.“

Wilma Leckens Fraktionskollege Karsten Prüderich will sogar noch weiter gehen. Der hmhmhm-Jährige ließ uns per Fernsprechnetz – übrigens wie der „junggebliebene“ Politiker immer wieder stolz verlautbaren lässt: „ein seinesgleichen suchender, innovativer Meilenstein in der modernen Nachrichtenübermittlung“ – folgendes ausrichten:

„In der heutigen, sexualisierten Zeit (früher war übrigens alles besser) wird doch hinter jeder Ecke Unzucht getrieben. Können Sie sich vorstellen, dass man außerhalb der heiligen Ehe und zu einem anderen Zweck als zur Fortpflanzung die Vereinigung zwischen Mann und Frau begangen wird? Schuld daran ist diese moderne Popkultur, diese fehlende Nähe zu christlichen Werten. So finden doch bereits in jedem x-beliebigen Tanzlokal sexuelle Anbahnungen statt. Und die jungen naiven Frauen wissen es oft nicht besser und nehmen dafür noch Geschenke von den Männern entgegen. Wer schließlich der Verlockung des Mammon unterliegt, macht es später sogar ganz gezielt. So kommt es, dass sich das Rotlichtgewerbe hierher verlagert.
Das Politmagazin Amme hatte das ja tatsächlich Anfang des Jahres herausgefunden. Laut einer investigativen Recherche von Scharlice Warzer ließen sich mindestens 95 Prozent der Frauen (wenn nicht sogar noch 10 Prozent mehr), die eine nächtliche Musikveranstaltung aufsuchten, auf sexuelle Praktiken ein, nur um an Vergünstigungen oder in den Genuss bestimmter Privilegien zu kommen.
Deshalb fordere ich, dass der Ausweiß von allen unverheirateten Diskothekenbesucherinnen, sowie von allen unter 21 Jahre, automatisch beim Kassieren des Eintritts eingelesen und an die zuständige Kontroll-Behörde übermittelt wird. Schließlich kann es ja sein, dass die Frauen am Ende den Eintritt sowie Getränke in Form von sexuellen Dienstleistungen verrechnen wollen. Und die Technik dafür ist auch schon da: Wir adaptieren einfach Dobrindts Maut-System.
Nur so können wir jegliche Form der Prostitution, also alle sexuellen Handlungen gegen Entgelt, erfassen und entsprechende Maßnahmen einleiten.“

Weil der dafür notwendige Überwachungsapparat teurer wird als erwartet – besondern in Flächenländern, wie Mecklenburg-Vorpommern – bedarf es nun neuer Einnahmequellen. Die Bundesregierung will daher an alle Personen, die bei einer Sexdienstleistung überführt werden ohne dass sie eine gültige Arbeitserlaubnis vorweisen können, ein hohes Bußgeld verhängen.

Der perfide Plan: „Infolge des hohen Verwaltungsaufwands kann den sich in einer Kommune anmeldenden Sexarbeiter/innen erst nach im Schnitt fünf Tagen die Arbeitserlaubnis erteilt werden. Da sich von diesen kaum jemand 5 Tage Nichtstun leisten kann, müssen sie wohl oder über illegal anschaffen gehen. Fazit: Die regelmäßigen Polizeikontrollen werden für eine Flut an Bußgelderhebungen sorgen“, so ein Insider, der hier nicht genannt werden will.

Wie andere Quellen behaupten, gibt es innerhalb von CSU und CDU sogar Hardliner, welche vierteljährliche Gesundheitsberatungen für dunkelhäutige Prostituierte fordern. Ihr Argument: „Schwarze schnackseln gern und seien daher besonders gefährdet für Geschlechtskrankheiten.“

Text: Jürgen von Würgen

Um etwaigen Missverständnissen vorzubeugen: Im obigen Text ist Satire mit im Spiel.

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