Großrazzia im Dreiländereck

Hunderte Einsatzkräfte durchsuchten Bordelle und Privatclubs in der Rhein-Maas-Region

Gegner und Kritiker des vor 10 Jahren in Kraft getretenen Prostitutionsgesetzes fügen häufig an, seither würden Polizei und Ämter nur noch eingeschränkte Kontrollen durchführen können, und die Kriminalität sei in der Folge im Rotlichtgewerbe drastisch gestiegen. Auf welche Quellen und Statistiken diese Behauptungen beruhen, bleibt hingegen ein Geheimnis. Vor allem wenn man betrachtet, wie häufig Großrazzien mit Hundertschaften im Bundesgebiet stattfinden.

So fand eine solche erneut am vergangenen Wochenende statt. In der Rhein-Maas-Region, genauer in der Stadt und Städteregion Aachen, den Kreisen Düren, Heinsberg und Euskirchen, in den belgischen Städten Tongeren, Hasselt, Lüttich, Grace-Hollogne und Awans sowie in der niederländischen Provinz Süd-Limburg überprüften Freitagnacht hunderte Polizisten, Staatsanwaltschaften und städtische Ämter aus allen drei Ländern etliche Bordelle und Privatclubs sowie um die 200 Personen. 43 Festnahmen waren die Folge. Ziel der groß angelegten und grenzüberschreitenden Razzia war es vor allem gegen den organisierten Menschenhandel vorzugehen. Detaillierte Ergebnisse würden den Medien im Verlaufe des heutigen Tages zugetragen werden, heißt es.

Dass die deutsche Exekutive im Zuge der Legalisierung der Prostitution also weniger Kontroll- und Einschreitungsmöglichkeiten habe, darf aufgrund dieses Beispiels wohl bezweifelt werden. Zudem: Erst kürzlich bzw. in naher Vergangenheit fanden Razzien mit hunderten Beamten in Dierdorf, Hagen, Augsburg und Düsseldorf statt. Von den kleinen Durchsuchungen und weniger medienwirksamen Einsätzen mal abgesehen …

Nach oben scrollen