Huren im Hause des Herrn

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Bündnis Hurenaufstand lädt zu Gesprächen, Vorträgen und Diskussionen | Ausstellungen, Lesungen und Musik in der Leipziger Peterskirche

Am 2. Juni steht er wieder an, der Internationale Hurentag. Anlässlich des Jahrestages der Besetzung der Kirche Saint-Nizier im französischen Lyon durch 150 Prostituierte öffnet das BĂĽndnis Hurenaufstand in Leipzig einen ganz besonderen, 4-tägigen Dialograum Sexarbeit. Unter dem Titel „Huren im Hause des Herren“ wird es in der Peterskirche Leipzig zahlreiche Gespräche mit Sexarbeitenden, Vorträge & Diskussionen, Ausstellungen, Lesungen sowie Musik & Andachten geben.

Im Programmheft der Aktion heiĂźt es:

„Mit dem Dialograum begegnen wir dem Ausschluss von Sexarbeitenden aus öffentlichen Debatten und den einseitigen Erzählungen ĂĽber Prostitution in der medialen Berichterstattung. Beim Thema Prostitution wird meist ĂĽber Sexarbeitende gesprochen, anstatt mit ihnen. Aufgrund des gesellschaftlichen Stigmas bleiben diese Menschen meist unsichtbar. Die öffentliche Debatte ĂĽber Prostitution wird polarisierend und emotional gefĂĽhrt: Erfolgsgeschichten von selbst bestimmten, zumeist deutschen Sexarbeiter*innen stehen Opfergeschichten ausgebeuteter Migrant*innen gegenĂĽber.“

Das Bündnis Hurenaufstand möchte damit dem dominierenden, einseitigen Bild von Prostitution in der aktuellen Berichterstattung entgegenwirken. Die Forderungen nach einem sogenannten „Sexkaufverbot” samt Kriminalisierung der Nachfrage von Sexarbeit stünden Pate für jene gesellschaftspolitische Tendenz, komplexe Themen auf ein einziges Narrativ zu vereinfachen.

So formuliert es das Archiv und Dokumentationszentrum SEXARBEIT in Bochum treffend, wonach es „wohl keine andere Erwerbsarbeit als Prostitution [gebe], von der öffentlich so wenig bekannt ist und von der gleichzeitig so viele meinen, alles Wesentliche zu wissen und kolportieren zu dürfen”.

Diesen Defiziten wolle man vom 1. bis 4. Juni mit einem offenen Dialograum in der Peterskirche begegnen. „Denn Bildung und Wissen sind fĂĽr eigenverantwortliches Urteilen, Entscheiden und verantwortungsbewusstes Handeln unerlässlich. Demokratie selbst lebt von Vielfalt und Empathie. Einem Austausch auf Augenhöhe.“

Das ganze Programm findet sich hier:

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