In Haft: Rostocker Kripo schnappt gewalttätigen Freier

30-jähriger Mann raubte im April eine Prostituierte aus

Am 10.04.2013 (wie wir hier im Blog berichteten) wurde eine Rostocker Prostituierte Opfer eines Gewalttäters. Der Freier hatte die 27 Jahre alte Frau damals körperlich massiv angegriffen und ausgeraubt.

Wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Rostock heute mitteilte, sei es den Ermittlern nun gelungen, den Beschuldigten festzunehmen. Der 30-jährige Rostocker sei bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten.

In der aktuellen Meldung wurden zudem detailliertere Beschreibungen des Tathergangs bekannt gemacht. Demnach habe der Mann die Geschädigten in der Tatnacht aufgesucht um dort die restliche Nacht zu verbringen. Als ihm die 27-Jährige den Preis für die Übernachtung nannte und ihm den Rücken zuwandte, habe er sie niedergeschlagen. Anschließend soll er sich ein Messer aus der Küche geholt, die junge Frau damit bedroht und die Herausgabe von Bargeld verlangt haben.

Nachdem die Rostockerin dieser Forderung nachgab, habe sie aus der Wohnung zu flüchten versucht, sei aber vom Täter mit der Drohung sie zu töten gewaltsam zurückgehalten worden. Danach wurde die 27-Jährige gefesselt, geknebelt und gewürgt. Im Anschluss daran habe er noch Laptop und Mobiltelefon entwendet und sei mitsamt der Beute geflüchtet.

Nachdem sie allein war, konnte die Prostituierte eine Nachbarin zu Hilfe rufen und sich befreien. Aufgrund der Schwere ihrer Verletzungen musste sie für mehrere Tage stationär behandelt werden.

Anlaufstellen fĂĽr Sexworkerinnen in MV

Leider wird ja mit solchen Schlagzeilen der meist negativ besetzte, öffentliche Eindruck vom Rotlichtgewerbe nur weiterhin geschädigt, auch wenn es sich mehr oder weniger um einen Einzelfall handelt. Allerdings muss in diesem Zusammenhang betont werden, dass sich oftmals geschädigte Frauen aus Angst nicht an die Polizei wenden. Aber bitte, liebe Damen, tut das!

Bekanntlich gibt es in Mecklenburg-Vorpommern ja keine Beratungs- bzw. Anlaufstelle fĂĽr Sexarbeiterinnen, was vielleicht der vergleichsweise geringen Zahl an Prostituierten im Land geschuldet sein mag (wer weiĂź), und das ist ĂĽberaus schade.

Wer dennoch Rat braucht, auch bei allen anderen Themen, der kann sich z.B. an das „BĂĽndnis der Fachberatungsstellen fĂĽr Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter e.V.“ www.bufas.net wenden.

Anonyme Beratung fĂĽr Psychosoziales, zur Sexualität, zu HIV/AIDS, zum HIV-Test und zu sexuell ĂĽbertragbaren Infektionen bietet die „AIDS-Hilfe Westmecklenburg“ in Wismar www.wismar.aidshilfe.de an. Ebenso eine kostenlose und anonyme Onlineberatung unter info@wismar.aidshilfe.de.

Und im Falle von Zwangsprostitution steht euch „ZORA- Fachberatungsstelle fĂĽr Betroffene von Menschenhandel und Zwangsverheiratung“ zur Seite. Infos dazu unter www.awo-mv.de.

Und, liebe Frauen, nehmt eure Rechte wahr…

rmv

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