Kann man über Sexarbeit sachlich debattieren?

Mit wenigen Personen schon: Die Rhein-Zeitung sprach mit Renate Künast …

Als im Dezember 2012 das Thema bei Günther Jauch “Tatort Rotlichtmilieu – wie brutal ist das Geschäft mit dem Sex?” war, habe ich mich hier auf dem Blog ja ausführlich über die Sendung ausgelassen. Ein Lob galt damals der Grünenabgeordneten Renate Künast, der es als die einzige gelang objektiv, rational und realistisch zu sein.

Nun hat die Rhein-Zeitung ein Interview mit Frau Künast veröffentlicht. Darin steht die 57-Jährige u.a. weiterhin zum Prostitutionsgesetz, betitelt die Annahme, das Gesetz würde Menschenhandel fördern, als falsche „Kampfthese von einigen“ und äußert sich mit angemessenem Unverständnis zur Aussage Deutschland sei das „Bordell Europas“. Zwar gibt es in dem Gespräch nichts wirklich Neues zu erfahren, aber steht es doch dafür, dass wenigstens ein paar Personen in der Öffentlichkeit für eine humanistisch und rational geführte Prostitutions-Debatte einstehen.

Man fragt sich ja hin und wieder, ob gewisse als Experten zum Thema Prostitution deklarierten Was-Zu-Sagen-Haber sich wirklich mehr als eine Stunde ihres Leben mit der Materie befasst haben oder ob deren Vorab-Lektüre ausschließlich aus zwei BILD-Artikeln bestand. Frau Künast gehört dankenswerter Weise nicht dazu.

rmv

Nach oben scrollen