Prostitution: Amnesty International hat sich klar positioniert

Generalsekretär Salil Shetty spricht von „Historischem Tag“

Die Bewegung für eine weltweite Legalisierung der Prostitution hat eine neue Unterstützerin bekommen – die Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Unter heftiger Kritik und jeder Menge Gegenwind hat sich die internationale Führung von Amnesty eindeutig gegen eine Bestrafung von Sexarbeit und für die Entkriminalisierung aller Aspekte der einvernehmlichen Sexarbeit ausgesprochen. Wie auf amnesty.org seit gestern abend zu lesen ist, bezeichnete Generalsekretär Salil Shetty diesen Schritt als „historischen Tag für Amnesty International“. Man habe sich seitens des Gremiums nicht leichtfertig oder vorschnell entschieden. So wurden im Vorfeld verschiedene Gruppen, wie Sexarbeiterinnen, Frauenrechtler/innen oder Gesundheitsorganisationen konsultiert sowie umfangreiche Datenlagen von u.a. WHO und UN-Organisationen ausgewertet. Wie Shetty hervorhebt, sei man sich über die Komplexität des Themas sehr bewusst. „

Sexworker seien „eine der am meisten marginalisierten Gruppen der Welt“. Denn mit Prostitution stehen immer wieder Menschenrechtsverletzungen wie „körperliche und sexuelle Gewalt, willkürliche Festnahmen und Inhaftierungen, Erpressung und Belästigung, Menschenhandel, Zwangs-HIV-Tests und medizinische Interventionen“ in Verbindung.

Wir begrüßen den Schritt, den Amnesty International nun gegangen ist. Natürlich werden auch gleich wieder zahlreiche Kritiker laut, welche den Ruf der Menschenrechtsorganisation als befleckt oder beschädigt beschreiben. Sie kommen sogleich mit Argumenten wie „Amnesty ergreife damit Partei für Käufer von Sex, Zuhälter und andere Ausbeuter, anstatt für die Ausgebeuteten“ oder „die Entkriminalisierung von Prostitution öffne der Ausbeutung von Frauen Tür und Tor“ (Quelle: heute.de). Aber genau solche Argumente zeugen doch von einem fehlenden Verständnis des Themas…

Die Stellungnahme von Amnesty International ist hier zu lesen.

rmv

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