Schwarzers (Anti-)Feminismus wird immer absurder

… ihre Anhängerschaft und die Zahl der Befürworter stetig kleiner

Während Alice Schwarzer von der Öffentlichkeit mehrheitlich noch immer als personifizierter Weisheitstigel und als Sprecherin der Wahrheit und Gerechtigkeit angesehen wird, kommen ihr mehr und mehr Journalisten und Redakteure auf die Schliche. Sie äußern scharfe Kritik an Schwarzers Feldzug gegen die Prostitution, bemängeln Schwarzers Gesinnungsjournalismus und ihr „erschreckendes Verständnis von der weiblichen Sexualität“ (Süddeutsche.de).

Auf dem Onlineportal der Süddeutschen Zeitung (siehe hier) wirft die Autorin M. Haaf der Emma-Herausgeberin vor, einen „anachronistischen und geradezu frauenfeindlichen Sexualitätsbegriff“ vor. Scharfe Kritik äußert sie Auch an jener Parallelisierung von der Inanspruchnahme von Sexdienstleistungen mit Kindesmissbrauch. Schwarzers Weltbild verwehre der Frau eine sexuelle Autonomie, reduziere (ganz entgegen dem eigentlichen Sinne) die Frau nur auf ihre Körperlichkeit und sei letztendlich schlicht patriarchalisch.

Weiterhin veröffentlichte die Zeitung ein Interview mit der Sexarbeiterin Undine de Rivière. Auch hier kommt Schwarzer nicht gut weg.

Die FAZ hat sich in der letzten Zeit mehrfach mit Alice Schwarzer befasst, mal über ihre Person, mal über ihr Wirken oder auch direkt über ihren Kampf gegen Prostitution. A. Baum schrieb: „Die sogenannte Podiumsdiskussion, welche Alice Schwarzer zur Vorstellung ihres Buches „Prostitution – ein deutscher Skandal“ in Berlin einberufen hatte, sie war der Bezeichnung nach wirklich ein Witz, ein Diktatorinnen-Witz […]“. Schwarzers Argumentation basiere nur auf einer Kategorisierung im Sinne von „richtig oder falsch“ bzw. auf ein subjektives Empfinden. Baum bezeichnet das als „Schwachsinnspunkt“ der Debatte. „Alice Schwarzer schmiss bislang mit bemerkenswerten Zahlen um sich, von denen kein Mensch weiß, woher sie die eigentlich hat […]“, stellt sie fest. Ihr Fazit: Schwarzer wolle in den Köpfen der Menschen die Meinung installieren, wonach Freier, ähnlich einer Hexenverfolgung, geächtet werden sollen.

Auch die TAZ, die Basler Zeitung und sogar Spiegel Online reihen sich in die lange Schlange der Kritiker ein. Bleibt zu Hoffen, dass auch manch Beführworter der vor kurzem veröffentlichten Emma-Petition nun einen neuen, differenzierten Blick auf das Thema werfen wird. Die politische Diskussion geht indes weiter. Nach einem Blick hin zu unserem westlichen Nachbarn, wünscht man sich jedenfalls, dass die Entwicklung hierzulande nicht wie in Frankreich verläuft.

rmv

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