Sexarbeit in Berlin schrittweise wieder erlaubt

Berlin

Berliner Senat bringt Lockerungen auf den Weg – Geschlechtsverkehr bleibt vorerst tabu

Nach und nach gibt es seit dem Corona-Lockdown vermehrt Lockerungen unter bestimmten Hygienekonzepten. Eine Branche aber darf seit dem 22. März nicht wieder zur Arbeit antreten. Sexarbeiter_innen. Aufgrund der Coronaschutzmaßnahmen wurde ihnen verboten, ihrem Job nachzugehen. Die Folge für viele der Betroffenen: keine Einnahmen, keine Perspektive.

Bundesweit folgten einzelne Gerichtsverfahren. So gab es in Mecklenburg-Vorpommern ein Urteil, wonach für selbständige Sexdienstleister_innen Haus- und Hotelbesuche legal seien. Kurz darauf wurde die Landesverordnung angepasst und schloss auch dies aus.

Nach ersten Lockerungen in Bayern, keimt jetzt Anfang August wieder Hoffnung auf. Sexarbeit könnte in Berlin schrittweise wieder erlaubt werden. Zumindest hat das der Berliner Senat am 4. August 2020 auf Vorlage der Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Dilek Kalayci beschlossen. Dem „Stufenmodell zur Aufhebung des Tätigkeitsverbotes für sexuelle Dienstleistungen mit Körperkontakt“ zufolge dürfen solche ohne Geschlechtsverkehr ab dem 8. August wieder angeboten werden. Das betreffe beispielsweise Domina-Studios. Ab dem 1. September dann soll auch Geschlechtsverkehr wieder zulässig sein – natürlich unter strengen Hygieneauflagen.

Der Senat erklärte in seiner Pressemitteilung:

„Im Hinblick auf die häufig sehr prekäre Situation der Personen, die in der Sexarbeit tätig sind, erscheint es aus gesundheits-, aber auch aus frauenpolitischer Sicht geboten, auch für diesen Bereich über Lockerungsmaßnahmen nachzudenken, die ein legales Arbeiten ermöglichen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Betroffenen aufgrund wirtschaftlicher Notlagen in Abhängigkeitsverhältnisse geraten und im Verborgenen unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen ihrer Tätigkeit nachgehen.“

Zuletzt hatte auch die Deutsche Aidshilfe eine schnellstmöglich Öffnung gefordert. Vorstandsmitglied Ulf Kristal forderte, Sexarbeit nicht anders zu behandeln als andere Tätigkeiten mit engem Körperkontakt.

Derweil forderten am 29. Juli rund 80 maskierte Prostituierte, begleitet von hunderten Schaulustigen, auf der Hamburger Reeperbahn die Wiedereröffnung der Bordelle. Unter dem Motto „Herr Tschentscher, wir müssen reden“ hatten ihrem Unmut sie öffentlichkeitswirksam Luft gemacht. „Lieber legal und kontrolliert – als illegal und unkontrolliert“, lautete eine der Forderungen. Auch im weltberühmten Rotlichtviertel sind Bordelle und Amüsierlokale wegen der Corona-Pandemie seit mehr als drei Monaten geschlossen.

Unterstützt wurden die Demonstrierenden vom Leiter des Bezirksamts Hamburg-Mitte, Falko Droßmann (SPD). Er stellte den Betroffenen Lockerungen in Aussicht. „Tatsächlich beabsichtigt die Gesundheitsbehörde, in Absprache mit unseren Nachbarländern, zum 1. September die Prostitution in Prostitutionsstätten wieder zu erlauben, wenn die Infektionszahlen niedrig bleiben“, so der Behördenleiter.

Am selben Tag auf dem Kölner Bahnhofsvorplatz, im Schatten des Doms: Mehr als 150 Menschen versammelten sich auch hier zu einer Huren-Demo. Auf Ihren Schildern und Bannern machten sie ihren Standpunkt deutlich. „Wir sind die Diskriminierung leid.“, „Öffnet die Bordelle.“ und „Rotlicht an.“ postulierten sie in schwarzen und roten Lettern.

Vor Ort war auch Johanna Weber, Sprecherin des BesD. Die praktizierende Domina erklärte gegenüber dem Kölner Express: „Wir hatten total viel Verständnis für diese ganzen Lockerungspläne, wo wir immer noch nicht vorgekommen sind. Das war uns klar: Wir sind noch nicht dran.“ Mittlerweile aber vermutet Weber: „Kein Bundesland hat im Moment Lust, das schmutzige Thema Prostitution anzufassen.“ Ein Unding, immerhin hat der Dachverband ein umfassendes Hygiene-Konzept erarbeitet. Ein Grund mehr, dass die Branche bundesweit ab 1. September wieder arbeiten dürfe.

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