Sperrbezirk

Sperrbezirk – Wo Sexarbeit verboten ist und warum

Der Begriff Sperrbezirk spielt eine zentrale Rolle in der Regulierung von Sexarbeit. Er bezeichnet Gebiete, in denen Prostitution ganz oder teilweise verboten ist. Während manche Städte klare Zonen für Sexarbeit definieren, setzen andere auf weitreichende Sperrgebiete. Doch was genau ist ein Sperrbezirk, warum gibt es ihn, und welche Auswirkungen hat er auf Sexarbeiter*innen?

Was ist ein Sperrbezirk?

Ein Sperrbezirk ist ein gesetzlich festgelegtes Gebiet, in dem die Erbringung oder Werbung für sexuelle Dienstleistungen untersagt ist. Diese Zonen werden von Städten oder Kommunen festgelegt und variieren stark von Region zu Region.

Arten von Sperrbezirken:

🚫 Vollständiges Verbot – In einigen Städten ist Sexarbeit komplett untersagt.
🚫 Teilsperrungen – In bestimmten Stadtteilen, Wohngebieten oder in der Nähe von Schulen und Kirchen ist Prostitution nicht erlaubt.
🚫 Nacht- und Wochenendsperrzeiten – In einigen Gebieten ist Prostitution nur zu bestimmten Uhrzeiten gestattet.

Warum gibt es Sperrbezirke?

Die offizielle Begründung für Sperrbezirke ist meist der Schutz der öffentlichen Ordnung. Städte argumentieren, dass Prostitution nicht mit Wohngebieten, Schulen oder touristischen Hotspots vereinbar sei. Die häufigsten Gründe für die Einrichtung von Sperrbezirken sind:

🔴 Jugendschutz – Kein Kontakt zwischen Minderjährigen und Sexarbeit.
🔴 Stadtbild und Tourismus – Kein „offensichtliches“ Rotlichtmilieu in bestimmten Vierteln.
🔴 Reduzierung von Belästigung oder Kriminalität – Offizielle Begründungen beinhalten oft Sicherheitsaspekte.

Kritik an Sperrbezirken

Während die Politik Sperrbezirke als Mittel zur Regulierung sieht, gibt es aus der Branche und von Menschenrechtsorganisationen erhebliche Kritik:

⚠️ Sexarbeiter*innen werden verdrängt – Wer außerhalb eines legalen Bereichs arbeitet, riskiert Strafen oder wird in unsichere Verhältnisse gedrängt.
⚠️ Sicherheit wird nicht verbessert – Statt sichere Arbeitsräume zu schaffen, wird Sexarbeit weiter an den Rand der Gesellschaft gedrängt.
⚠️ Mehr illegale Prostitution – In strengen Sperrbezirken arbeiten viele Sexarbeiter*innen im Geheimen, oft ohne Schutz.

Sperrbezirke – Schutz oder Verdrängung?

Sperrbezirke beeinflussen maßgeblich, wo und wie Sexarbeit stattfinden kann. Während einige Regulierungen sinnvoll sein mögen, kritisieren Expert_innen, dass solche Zonen oft zu mehr Unsicherheit und Stigmatisierung führen. Statt reiner Verbote wäre eine bessere Regulierung gefragt – mit geschützten Arbeitsräumen, klaren rechtlichen Rahmenbedingungen und echter Unterstützung für Sexarbeiter_innen.

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