Venus-Rückblick Teil 2

Gelungene Messe … seltsame Preisverleihungen

Im Gestrigen Beitrag gab es von uns ein dickes Lob für die 17. Venus. Das soll nun zwar nicht geschmälert werden, aber im Folgenden möchte ich hier noch ein paar Worte zu den Preisverleihungen rund um die Berliner Erotikmesse verlieren, welche durchaus kritisch angehaucht sind. Erinnern wir uns an die Venus-Awards 2012. Hier kritisierte die gekürte „Beste Darstellerin National“ Lena Nitro, dass es bei der Auszeichnung einige Preisträger nicht mit rechten Dingen zugegangen sei. Bereits in den Vorjahren gab es Vermutungen, der Award sei käuflich zu erwerben. Vor allem weil stets immer mehr Kategorien dazu erfunden wurden. 2011 wurden bereits rund 50 Preise verliehen. Kritik von allen Seiten. Diesem Verdacht sollte im letzten Jahr entgegengewirkt werden, indem die Fans online abstimmen konnten. Dennoch „lief bei der Award-Verleihung einiges schief“, gab die heute 26-jährige Lena Nitro damals zu bedenken. Und mit dieser Meinung stand sie bei weitem nicht alleine da.

Und wie sah es 2013 aus? Lena Nitro jedenfalls bekam erneut den Preis für die „Beste Darstellerin national“. Aber schauen wir uns das ganze mal an…

Ganz traditionell fand am ersten Messeabend der VENUS-Award 2013 im Ellington Hotel in Berlin statt. Bevor ausgiebig gefeiert wurde, sollten dieses mal „nur“ noch 27 Darsteller/-innen, Unternehmen und Produzenten einen Preis verliehen bekommen. Mia Julia Brückner (alias Mia Magma) und Conny Dachs moderierten den Abend. Und scheinbar verlief alles ganz ohne Krisen und Aufreger. Alle Gewinner und Gäste waren zufrieden.

Etwas stutzig darf man jedoch werden, schaut man sich die ausgezeichneten Unternehmen an:

So sahnte Penthouse gleich drei Preise ab, darunter den für das Beste Magazin, einen für die „Best New Channel Lounch“ sowie einen für die „Best Licensed Toy Collection“. Für die beiden letzten Auszeichnungen gab es allerdings gar keine Mitbewerber. Zudem ist das Männermagazin Sponsor der Venus und mit der größten Bühne/Präsentationsfläche in Halle 20 und zahlreichen umherlaufenden „Pets“ mehr als ein Eye-Catcher. Naja: ein Schelm, wer böses dabei denkt …

Obwohl: vor nicht allzu langer Zeit meldete der Penthouse-Herausgeber, das Unternehmen FriendFinder Networks, noch Insolvenz an. Zwar sei das Männermagazin offiziell nicht von der Pleite betroffen, doch in wirtschaftlichen Schwierigkeiten aufgrund von Auflagenrückgängen steckte Penthouse schon einmal lange vorher. Und wenn die Auflage zurückgeht bzw. stagniert, dann muss man sich öffentlich präsentieren, sich werbewirksam in Szene setzen … Das ist hier jedenfalls gelungen.

Apropos Messe-Sponsoren: der Berliner Sextoy-Hersteller OVO ist sogar Hauptsponsor, war mit einem riesigen Banner an der Fassade der Messehalle am Funkturm nicht im Geringsten zu übersehen. Auch OVO erhielt einen Preis – den Award für das Beste Toy Design. Zugegeben, das design ist echt genial, aber auch hier gab es keine weiteren Nominierungen…???

Weiter geht es mit dem Sponsor FunDorado. Das Hamburger Unternehmen erhielt den Preis für die Beste Internetseite.

BerlinIntim wurde als „Bester Erotikguide“ ausgezeichnet. Zwar ist BerlinIntim nicht als Sponsor gelistet, aber mit zahlreichen Werbebannern bei allen Veranstaltungen rund um die Venus optisch gut im Vordergrund platziert. Seltsam auch hier: einziger Mitbewerber/Mitnominierter für den Preis war „Rote Laterne“. Mahl ehrlich, als gäbe es keine weiteren innovativen und guten Erotikguides in Deutschland. Da fallen doch auf Anhieb mindestens drei/vier mehr ein. Und bei diesem Thema können wir ja erst recht unseren Senf dazu geben, weil eben Rotlicht-MV ein Erotikführer ist. So war BerlinIntim vielleicht vor drei Jahren noch graphisch ansprechend. Die noch vor der Messe angekündigte Überarbeitung der Seite lässt jedenfalls bis heute auf sich warten … Hier ist kein Neid im Spiel, es soll nur ne Anmerkung sein. Bzw. tut man so, als gäbe es nur die beiden Guides, dann ist RoteLaterne.de schon etwas moderner und ansprechender gestaltet.

… Die Vergabe der Preise darf also auch in diesem Jahr teilweise hinterfragt werden.

Ähnlich sah es bei der „Netstars.TV Party“ aus. Am Samstag Abend bis weit in die Nacht konnte im Adagio Berlin ausgiebig und gut gefeiert werden. Zwischendrin bekamen noch einige Amateure einen Preis verliehen. Sieht man mal von der schlechten Moderation ab – vielleicht der späten Zeit geschuldet – dann bleibt aber noch das mit den Auszeichnungen. Gefühlte dreißig nominierte Netstars (weiß gar nicht wie viele es wirklich waren – irgendwas zwischen 20 und 25) wurden auf die Bühne gerufen … und alle hatten plötzlich eine der Trophäen in der Hand. 10 Minuten auf der Bühne verweilend versuchten alle „Gewinnerinnen“ Freude zu zeigen.

Aber worüber eigentlich? Über einen Preis, den letztendlich jede in der Hand hält?

Weit internationaler als noch beim Venus-Award ging es hingegen beim HustlaBall Award zu. Europas einziger unabhängiger, schwuler Pornopreis versammelte das Who is Who der aktuellen schwulen Pornoszene. Während am sogenannten „HustlaBall Circuit Party Weekend“ an unterschiedlichen Locations ausgiebig gefeiert werden konnte, sollte der Freitag noch ein kleines Schmankerl darstellen. Im legendären KitKatClub (Austragungsort der Preisverleihung) war Sister Roma aus San Francisco Gastgeberin. Und wie gesagt, dort ging es international zu.

Fazit: Die Venus war cool. Die Partys auch. Aber die Preisverleihungen selbst … sind immer noch nicht da angekommen, wo sie vielleicht sein sollten.

rmv

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