Zahlreiche Aktionen auch in Mecklenburg-Vorpommern
Geht es ums Thema Sex, fallen häufig auch Stichworte wie HIV und Aids. Paradoxerweise ist bei vielen Menschen der Umgang mit dem Thema und die Wahrnehmung der Viruserkrankung häufig nicht in Einklang mit der tatsächlichen Sachlage zu bringen. Ist z.B. bekannt, dass jemand im direkten Umfeld infiziert bzw. erkrankt ist, sind Ausgrenzung und Diskriminierung einer solchen Person nicht selten. Die Angst bereits durch Hautkontakt angesteckt zu werden steht oft unbegründet im Raum. Hingegen sieht es im Rotlichtmillieu komplett anders aus. Hier bestehen immer wieder Freier darauf ein Anrecht auf Sexdienstleistungen ohne Präservativ zu haben. Die Gefahr der Übertragung von Geschlechtskrankheiten wird dabei völlig ausgeblendet. Und leider fügen sich viele Prostituierte aus Konkurrenzdruck oder Geldnot diesen Forderungen.
Um hier präventiv einzugreifen, sind also nicht nur Maßnahmen bei Jugendlichen erforderlich, auch tausende volljährige Bundesbürger müssen oft von Grund auf aufgeklärt und informiert werden. Hierzu tragen u.a. das Bundesministerium für Gesundheit, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die Deutsche AIDS-Hilfe e.V. und die Deutsche AIDS-Stiftung regelmäßig bei.
Am Samstag, dem 1. Dezember stehen die Themen HIV und Aids wieder bundes- und weltweit im Focus. Denn der wichtigste Aktions- und Gedenktag rund um die Immunschwächekrankheit, der Welt-Aids-Tag (seit 1988), wird dann unter dem Motto „positiv zusammen leben“ wieder daran erinnern, dass das HI-Virus noch lange nicht besiegt ist.
Zahlreiche Aktionen zum Thema wird es auch in Mecklenburg-Vorpommern geben:
Schwerin:
Das Gesundheitsamt Schwerin und die AIDS-Hilfe werden am 1. Dezember zwischen 11 und 16 Uhr einen gemeinsamen Informationsstand in der Schweriner Innenstadt betreuen. UnterstĂĽtzt wird der Infostand durch die OberbĂĽrgermeisterin Angelika Gramkow, die am Vormittag mit am Stand ist und Spenden sammelt.
Auf der Diskothek „QueerZone“ im M8 gibt es zum Welt-AIDS-Tag 2012 ab 22 Uhr einen Informationsstand und eine Fotoaktion. Veranstaltet wird die Aktion vom Klub Einblick e.V.. Weiteres unter www.QeerZone.de
Rostock:
Das Centrum fĂĽr Sexuelle Gesundheit Rostock macht zum Welt-Aids-Tag auf die Infektion und die Probleme, mit denen Betroffene leben mĂĽssen, aufmerksam.
Am 29. November findet ab 20 Uhr im „b sieben“ (Burgwall 7) eine Auktion zugunsten der Aidshilfe im CSG statt. Einen Tag später lädt das CSG um 10 Uhr zu einem Empfang ins Rostocker Rathaus und um 18 zu einer Andacht in die Heiligen-Geist-Kirche ein. Abends sind die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter im Space & Mambo mit einem Infostand vertreten. Und am 1. Dezember, dem eigentlichen Welt-Aids-Tag steht der Infostand bei der Pink-Party im Bacio Club.
Weitere Infos unter www.csg-rostock.de
Wismar:
Die Beratungsstelle für Sexuelle Gesundheit und Aufklärung in Westmecklenburg bietet regelmäßig Beratungen zu Sexualität, HIV und AIDS sowie Geschlechtskrankheiten durch. Ausgebildetes Fachpersonal beantwortet Fragen persönlich in der Beratungsstelle in der Mühlenstraße 32 (sowie in der Schweriner Zweigstelle in der Lübecker Straße 43).
Weitere Informationen unter unter http://wismar.aidshilfe.de/
Stralsund:
Die Beratungsstelle zur Förderung der sexuellen Gesundheit des Chameleon Stralsund e.V. wird am 30. November in Kooperation mit der Frauenklinik des Heliosklinikums eine Sonderveranstaltung für Schulen ausrichten. Daneben werden im Landkreis Vorpommern-Rügen vom 28. November bis 5. Dezember 2012 insgesamt 1.000 Safer-Sex-Pakete an Schulen verteilt.
Für Beratung und Informationen steht der Chamäleon Stralsund e.V. in der Frankenstraße 43a, in 18439 Stralsund, von Montag bis Freitag zur Verfügung. Weitere Infos unter www.chamaeleon-stralsund.de
Neubrandenburg:
Der Neubrandenburger Aids-Hilfe e.V. wird am 1. Dezember von 10 bis 15 Uhr mit einem Infostand im Lindetalcenter präsent sein – mit GlĂĽcksrad, Kondom-TĂśV, Aidsteddy uvm..
Am 3. Dezember wird um 10 Uhr im Kommunalen Kino Latücht der Film „Same Same But Different“ gezeigt, mit anschließender Gesprächsrunde. Eine Teilnahme ist allerdings nur nach Anmeldung möglich.
Infos im Web unter www.aidshilfe-nb.de
Info:
Alle vier Aidshilfen des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern gehören der Landesarbeitsgemeinschaft „Sexuelle Gesundheit und Aidshilfe in Mecklenburg-Vorpommern“ (www.csg-rostock.de) an.
Kostenlose und anonyme HIV-Antikörpertests in Mecklenburg-Vorpommern gibt es auch in den städtischen Gesundheitsämtern.
HIV
Der HI-Virus (Humanes Immundefekt Virus) ist ist die Ursache für die Immunschwäche-Krankheit Aids. Von Aids spricht man, wenn das HI-Virus das körpereigene Abwehrsystem so weit geschwächt hat, dass es dem Körper kaum oder gar nicht mehr gelingt, Infektionen zu bekämpfen. Folglich treten vermehrt Erkrankungen auf, die dann schnell tödlich verlaufen können. Zwar kann bei einer Früherkennung und sofortiger Behandlung mit modernen Kombinationstherapien das Leben von Infizierten deutlich verlängert und die Lebensqualität verbessert werden, allerdings ist eine HIV-Infektion nach wie vor nicht heilbar.
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) leben zur Zeit in Deutschland 78.000 Menschen mit HIV. Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland wird im Jahr 2012 auf rund 3.400 Fälle geschätzt. In Mecklenburg-Vorpommern liegt, laut Erhebung des Robert-Koch-Institutes, die Zahl der Infizierten bei etwa 570 und die der Neuinfektionen bei annähernd 60 Menschen.
rmv