Stralsund: Neue BrĂĽcke in ein gewaltfreies Leben

Frauen und Kinder finden Schutz im neu sanierten Stralsunder Frauenschutzhaus

Stralsund – Das Team von STARK MACHEN e.V. setzt sich nicht nur für die Belange von Sexworkern in Mecklenburg-Vorpommern ein, sondern bietet auch Unterstützung für Betroffene häuslicher Gewalt. Nach umfangreicher Sanierung steht das Stralsunder Frauenschutzhaus nun wieder zur Verfügung und bietet dringend benötigten Schutz für Frauen und Kinder, die gewaltsame Beziehungen hinter sich lassen möchten.

Im September wurde das wiederhergestellte Frauenschutzhaus von der Stralsunder Wohnungsbaugesellschaft (SWG) an den Träger STARK MACHEN e.V. übergeben. Offen, hell, ankommen – das sind die drei Worte, mit denen Leiterin Uta Macpolowski das frisch sanierte Haus beschreibt. Acht Frauen – sprich, alle, die sich als Frauen verstehen – und deren Kinder finden hier Schutz vor häuslicher Gewalt. „Hier ist für die Frauen und ihre Kinder ein Neuanfang möglich. Erst an einem sicheren Ort erkennen sie ganz langsam, Schritt für Schritt, was sie alles können, wozu sie selbst in der Lage sind. Hier im Frauenschutzhaus können wir sie unterstützen, Brücken zu bauen. Hier werden sie einen solidarischen Umgang erleben und ihre Kraft wiederfinden. Sie können sich ausruhen, aus- und durchatmen, ankommen. Wir können den Schutzsuchenden zeigen, dass ein solidarisches Miteinander wunderbar und stärkend ist. Und so langsam wird der Mut wachsen, das eigene Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen.“

Genau diese stärkende und auch demokratische Atmosphäre hatte sie mit einem kleinen Zweierteam schon seit November 2022 in den Schutzwohnungen etabliert, die in Stralsund als Übergangslösung bis zur Sanierung des völlig veralteten und renovierungsbedürftigen Frauenschutzhauses zur Verfügung standen. Fußböden, Elektrik und Sanitäranlagen mussten erneuert werden. Jetzt strahlt das Haus von innen. Großartig vor allem – zwei Wohneinheiten sind extra für große Familien, Frauen mit drei bis fünf Kindern, vorhanden. Außerdem gibt es ein Zimmer für Frauen, die – auf Anfrage – ein kleines Haustier mit ins Frauenschutzhaus nehmen möchten. Bisher war das für Frauen oft ein Grund, sich diesen Schutzraum zu versagen, waren doch das Haustier oft das einzige Wesen, dem sie vertrauten und das sie nicht zurücklassen wollten.

Mit dem neuen Frauenschutzhaus ist auch das Team gewachsen. Vier Beraterinnen stehen den Frauen und Kindern mit ihrem Sachverstand, ihrer Empathie und auch klaren Worten zur Seite. „Angelina ist unser Ass in Ă„mter-Gesprächen“, so Leiterin Uta Macpolowski. „Die Frauen mĂĽssen ja sehr viele Formalitäten regeln – Da braucht man sehr viel Geduld und freundliche Beharrlichkeit. Die bringen wir mit und diese Ressourcen stellen wir den Frauen, die zu uns kommen, zur VerfĂĽgung.“ Im besten Sinne fĂĽr die Betroffenen zu arbeiten sei nur möglich, wenn das ganze Team gut zusammenarbeite, mit klaren Handlungsleitlinien, qualifiziert und offen fĂĽr jede einzelne Notlage. In so einem kleinen Team mĂĽsse auch eine die andere ersetzen können. „Häusliche Gewalt zu erfahren, ist das Allerletzte. Das heiĂźt aber nicht, dass der Rest Deines Lebens so sein muss. Vielleicht heiĂźt es: Du bist die wichtigste Person in Deinem Leben. Gib Dir selbst eine Chance“, meint Nici, die gerade im Oktober das Team komplettiert hat. Die 28-Jährige ist voller Energie. „Wir wollen vor allem auch den Kindern und Jugendlichen Raum geben. FĂĽr sie ist es genauso wichtig wie fĂĽr ihre MĂĽtter, sich mit den HintergrĂĽnden von häuslicher Gewalt auseinanderzusetzen. Denn sie erleben diese Gewalt ja hautnah mit.“

„Viele Frauen, die zu uns kommen, können sich nicht erklären, warum sie in eine gewaltvolle Beziehung geraten sind. Sie haben nie gehört, dass es red flags gibt – Zeichen, die für Gefahr stehen und dafür, dass es höchste Zeit ist, sich Hilfe zu suchen“, ergänzt ihre Kollegin Katrin. „Eine andere Person zu schlagen, zu würgen – das sind Straftaten. Aber auch, einer Person Kontakte zu Freundinnen oder Eltern zu verbieten, ihr vorzuschreiben, wie sie sich zu kleiden oder zu verhalten hat – auch das ist Gewalt.“ Wenn die Beraterinnen darüber mit ihren Klientinnen sprechen, erkennen viele der Frauen zum ersten Mal, dass sie wirklich aus einer Gewaltspirale ausgebrochen sind. Es ist wichtig für sie zu erleben, dass der Schritt ins Frauenschutzhaus der erste Schritt in ein gewaltfreies Leben ist. Ein Leben, in dem sie selbst bestimmen können. Und in dem sie nicht wieder zulassen, dass ein Partner oder eine Partnerin ihnen Gewalt antut. Enge Kooperationsbeziehungen gibt es bereits zu anderen Gewaltschutzeinrichtungen in der Region, zu tollen Haus- und Kinderärzt*innen in Stralsund und zu Nachbarschaftszentren wie dem in Grünhufe. Zu Informationsveranstaltungen über die Hintergründe der Frauenschutzhaus-Arbeit kommen die Mitarbeiterinnen gern auch in andere Einrichtungen der Stadt und des Landkreises. Das Frauenschutzhaus selbst befindet sich an einem anonymen Ort. Wir bitten, dies aus Sicherheitsgründen für die hier befindlichen Frauen und Kinder zu respektieren.

Leider ist das Frauenschutzhaus Stralsund nach wie vor nicht barrierefrei. Ende Mai 2023 war dem Träger STARK MACHEN e.V. vom Land die Verantwortung für das Haus übergeben worden, nachdem der vorherige Träger zurückgetreten war. Trotzdem ist STARK MACHEN-Geschäftsführerin Ulrike Bartel froh über das, was die Stralsunder Brunst-Weber-Stiftung als Eigentümerin zusammen mit der SWG mit der Sanierung geschafft hat. Jetzt gibt es neue Aufgaben für STARK MACHEN e.V. „Zur Wiedereröffnung des Frauenschutzhauses starten wir mit einer Spendenkampagne zum Kauf eines Autos. Das wird als wichtiges und tägliches Arbeitsmittel im Frauenschutzhaus dringend benötigt. Mit ihm werden die Frauen und Kinder mit Gepäck abgeholt, Umzüge gefahren, Einkäufe für die neuen Wohnungen transportiert, Möbel- und Kleiderspenden abgeholt, Ferienausflüge mit den Kindern unternommen und, und, und. Spenden dafür sind herzlich willkommen auf

Konto DE75 3702 0500 0003 8813 04
bei der Sozialbank Berlin oder
per Paypal an spende@stark-machen.de
Kennwort: Auto Frauenschutzhaus Stralsund.

Gemeinsam schaffen wir eine BrĂĽcke in ein gewaltfreies Leben!

Weitere Hilfenummern:

Frauenschutzhaus Stralsund Tel. 03831 22 99 600 (rund um die Uhr) fsh.hst@stark-machen.de

Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking Stralsund Tel. 03831-30 77 50 interventionsstelle.stralsund@stark-machen.de

BeLa Vorpommern – langfristige Beratung für Betroffene von häuslicher Gewalt Tel. 0176 747 08 335 bela.vorpommern@stark-machen.de

Frauenhaus Rostock Tel. 0381-45 44 06 (rund um die Uhr) frauenhaus@stark-machen.de

Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking Rostock Tel. 0381-45 82 938 interventionsstelle.rostock@stark-machen.de

BeLa Rostock – langfristige Beratung für Betroffene von häuslicher Gewalt Tel. 0176 433 26 923 bela.rostock@stark-machen.de

Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt Rostock Tel. 0381-440 32 90 fachberatungsstelle@stark-machen.de

Psychosoziale Prozessbegleitung Rostock Tel. 0176 568 335 68 prozessbegleitung@stark-machen.de

HALTestelle, Arbeit mit sexuell grenzverletzenden Kindern und ihren Bezugspersonen, Tel. 0381-666 44 350, haltestelle@stark-machen.de

Quelle: STARK MACHEN e.V.



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