Diskussion um das Prostitutionsgesetz reißt nicht ab

CDU und CSU kriminalisieren das ganze Milieu

Anlässlich der kürzlich übertragenen Günther Jauch Sendung und des besagten ARD-Tatorts scheint die Diskussion ‚pro und contra Prostitution‘ wieder mehr in den Focus gerückt zu sein. In den letzten Tagen meldeten sich eine Menge erzkonservative und prüde CSU-Politiker und -Funktionäre, wie z.B. Hans-Peter Uhl oder Stephan Mayer, um ihre kruden Ansichten zu verbreiten.

Dabei bedienen sie sich mit den bekannten Floskeln, Vorurteilen und Falschbehauptungen. Man sollte meinen, dass sich Innenpolitiker ernsthaft mit einem solchen Thema auseinandersetzen, bevor sie sich zu Wort melden.

Während viele Zeitungen und Onlinemedien diese Meinungsmache ohne Gegendarstellungen aufgreifen und abdrucken, gibt es glücklicherweise auch Redaktionen mit journalistischem Anspruch. Auch die „Junge Welt“ beschränkt sich nicht nur auf Äußerungen von CDU-Männern und Alice Schwarzer. In einem heute veröffentlichtem Interview lässt sie die Sprecherin des gemeinnützigen Frankfurter Vereins Doña Carmen, Juanita Rosina Henning, zu Wort kommen. Darin kritisiert Henning dass die „erzreaktionäre“ Feministin auf einem „religiös motivierten Kreuzzug“ „im feministischen Tarnmäntelchen“ sei. (Unter dem Titel „Sie fordert unentwegt Polizeirazzien“ ist das Interview auf jungewelt.de zu lesen.)

Der Kölner Stadtanzeiger berichtete auf seinem Onlineportal unter dem Titel „Neue Regeln für die Prostitution“ über die Debatte. Kommen am Artikelanfang noch die Gegner des Gewerbes zu Wort, sind es im zweiten Teil z.B. die Vorstandsvorsitzende der Frauenorganisation Terre des Femmes, Irmingard Schewe-Gerigk, sowie Juanita Rosina Henning. „Wir sollen entrechtet und kriminalisiert werden“, so die Doña-Carmen-Mitarbeiterin gegenüber der Zeitung. Mit Sorge sieht sie das Vorhaben der Union, welches eine Totalüberwachung der Frauen zur Folge habe.

rmv

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