„Sexarbeit darf nicht tabuisiert werden“

SeLA veröffentlicht Pressemitteilung zum kommenden Welthurentag

Am 2. Juni ist Welthurentag. Anlässlich dieses internationalen Gedenktags sowie des bevorstehenden Inkrafttretens des ProstituiertenSchutzGesetzes hat die Rostocker SeLA – Beratungsstelle für Menschen in der Sexarbeit – eine Pressemitteilung veröffentlicht. Wir haben diese hier einmal abgedruckt:

Am 2. Juni jährt sich zum 41. Mal der inoffizielle internationale Gedenktag gegen die Diskriminierung von Prostituierten, der Welthurentag. Am 2. Juni 1975 besetzten mehr als 100 Sexarbeiter*innen die Kirche Saint-Nizier in Lyon/Frankreich um auf die ausbeuterischen Arbeits- und Lebensbedingungen in der Sexarbeit aufmerksam zu machen. Trotz liberalisierter Gesetze ist Sexarbeit noch heute ein stark tabuisiertes Feld in unserer Gesellschaft, das Stigmatisierungen und Diskriminierungen von Sexarbeiter*innen zur Folge hat.

Dies können auch die Sozialarbeiterinnen von der Beratungsstelle SeLA bestätigen. SeLA ist eine Anlaufstelle für Menschen in der Sexarbeit und sucht Sexarbeiter*innen regelmäßig direkt in ihren Arbeitswohnungen in Rostock. Nicht selten üben die Menschen, die SeLA trifft, ihre Tätigkeit im Verborgenen aus. Die Angst und der Druck vor einem Outing bei Freunden und Familie ist eine große psychische Belastung für viele Sexarbeiter*innen, die aus unterschiedlichen Motivationen selbständig und freiwillig sexuelle Dienstleistungen anbieten. SeLA betont die Notwendigkeit, endlich Licht in alle Tätigkeitsfelder der Sexarbeit zu bringen, um gängigen gesellschaftlichen Vorurteilen entgegenzuwirken. Zu den Aufgaben unserer Beratungsstelle gehören direkte Unterstützungsangebote für Sexarbeiter*innen, um deren Arbeits- und Lebensbedingungen zu verbessern, sowie die Antidiskriminierungsarbeit.

Ab dem 1. Juli 2017 tritt das neue ProstituiertenSchutzGesetz inkraft. Erstmalig werden alle Sexarbeiter*innen in einer Bundesstatistik registriert und erhalten eine Anmeldebescheinigung. Zur Anmeldung gehören zwei Pflichtberatungen: eine Gesundheitsberatung, die jedes Jahr wiederholt werden muss (unter 21 Jahren halbjährlich) und alle zwei Jahre erfolgt eine Anmeldeberatung (unter 21 Jahren jährlich).

Quelle: SeLA – Beratungsstelle für Menschen in der Sexarbeit

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