„Jetzt erst recht – gegen das Prostitutionsverbot“

Unternehmerverband Erotik Gewerbe Deutschland e.V. lädt zur Betreiber:innen-Veranstaltung nach Frankfurt am Main

„Die Existenz aller Betriebe ist massiv gefährdet“ sagt Holger Rettig, Vorstandsvorsitzender des in Hannover ansässigen Interessenverbandes UEDG. Damit zielt der Lobbyist auf den Beschluss eines Positionspapieres der Bundestagsfraktionen von CDU und CSU ab, wonach das ProstSchG gescheitert sei und ein Sexkaufverbot nach dem sogenannten „Nordischen Modell“ angestrebt werden müsse. Ein Papier, das nur so gespickt ist mit Vorurteilen, irrigen Annahmen und Klischees.

Bereits kurz nach diesem Beschluss im November ’23 bemüht man sich beim UEDG um die Organisation einer Fachveranstaltung. Man will die Branche auf mögliche Folgen aber auch rechliche Beurteilungen briefen. Denn der neuerliche politische Vorstoß in die Vergangenheit würde Bordellbetriebe und Sexarbeiter:innen gleichermaßen kriminalisieren oder in die Illegalität treiben. Ein gesetzlicher Rückschritt von über 25 Jahre.

Rettig dazu:
„Mit einer solch ernsten Situation war die Branche noch nie konfrontiert. Seit Jahrzehnten forderten immer wieder einzelne Politiker ein Verbot – kennen wir. Dass aber eine gesamte Partei den schriftlichen Beschluss fasst unsere Branche zu
verbieten, ist neu uns sehr beunruhigend, denn CDU/CSU kann die Wahl gewinnen. Nun liegt es an uns Politik, Medien und Öffentlichkeit zu überzeugen, dass mit dem ProstSchG sich die Arbeitsbedingungen und insbesondere die Sicherheit der legalen
Sexarbeiter nachhaltig verbessert hat. Dabei müssen wir der Politik auch helfen, das Problem der illegalen Prostitution in den Griff zu bekommen.“

Ein Termin haben Rettig und seine Mitstreiter nun gefunden. Ort und Fachdozenten stehen fest. Am 20. Februar 2024 wolle man in Frankfurt am Main tagen, genauer im SAALBAU Griesheim.

20. Februar 2024
10:00 – 16:30 Uhr
SAALBAU Griesheim
Schwarzerlenweg 57
65933 Frankfurt am Main

Als Redner sind angekündigt die Rechtsanwälte Michael Karthal und Joachim Bremer, Politikberater Dominik Meier sowie Kriminologe Prof. Dr. Tillmann Bartsch.

Die Veranstaltung richtet sich dabei ausschließlich an Betreiber:innen. Man werde ggf. die Erlaubnisurkunde anfordern, heißt es. Zur Onlineanmeldung geht es über folgenden Link.

Veranstaltungsablauf:

  • Einlass ab 09:30 Uhr mit heißen Getränken und Frühstück
  • Start 10:00 Uhr
    o Rechtsanwalt Michael Karthal – Verfassungs- und verwaltungsrechtliche Beurteilung des Verbots
    o Rechtsanwalt Joachim Bremer – Strafrechtliche Beurteilung des Verbots
  • Mittagessen ca. 12:00 – 12:45 Uhr
    o Politikberater Dominik Meier – Politische Entscheidungsprozesse und deren Gestaltung
    o UEGD-Kommunikationskonzept – Unser Plan mit welchen Mitteln und Methoden wir die Zielgruppen in Politik, Medien und Öffentlichkeit in der Wahrnehmung unserer Branche beeinflussen wollen
  • Pause ca. 14:45 – 15:00 Uhr mit Kaffee und Gebäck
    o Prof. Dr. Tillmann Bartsch (Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen im Auftrag des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) – Gesetzlich vorgeschriebene Evaluation (Bewertung/Zielerreichung) des ProstSchG
  • Veranstaltungsende ca. 16:30 Uhr

Die UEDG warnt: „Voraussichtlich am 21. September 2025 ist Bundestagswahl. Gewinnt CDU/CSU kann sie zum großen Schlag ausholen.“

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