Nur rund 2.000 Prostituierte zahlen Lohnsteuer

Bundesregierung legt Zahlen aus 2008 und 2009 offen

Etwa 2.000 Sexarbeiterinnen führten im Jahr 2009 Lohnsteuer an die Finanzbehörden ab. Das geht aus einem Bericht des Onlineportals unternehmen-heute.de hervor. Die Seite bezieht sich auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion an die Bundesregierung. Insgesamt seien dadurch 1,8 Mio Euro an das Finanzamt geflossen. Im Jahr 2008 sollen es noch 1.100 selbständige Prostituierte gewesen sein. Wie viele Sexworker in den Jahren nach 2009 ihre Einnahmen versteuert haben, blieb den Angaben von unternehmen-heute.de zufolge jedoch offen.

2.000, das sind nicht viel. Das gilt auch, wenn man hypothetisch annimmt, dass in den Folgejahren ein weiterer Anstieg zu verzeichnen war. Hauptgründe scheinen immer noch Angst vor eventuellen Bloßstellungen, fehlende Akzeptanz des Berufsstandes von Seiten einiger Behörden oder einfach Unwissenheit bei Prostituierten zu sein. Das Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern hatte bereits vor einem Jahr eine einfach und verständlich formulierte, mehrsprachige

herausgegeben. Darin wird unter anderem kurz und bündig über die Lohnsteuerkarte, über Werbungskosten, Steuerrückerstattungen und -Freibeträge sowie über Einkommens-, Gewerbe-, und Umsatzsteuer informiert. Dazu über Rechte und Pflichten gegenüber dem Finanzamt.

Damit das Rotlichtgewerbe auch weiterhin an Seriosität und gesellschaftliche Akzeptanz gewinnt, zahle auch du Steuern! Es ist nicht so schwer, wie du denkst.

rmv

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