Wie eine Manga-Heldin gegen Syphilis und Co. vorgehen soll
Gerade im Netz entdeckt, dass das japanische Gesundheitsministerium mit einer für uns eher skurrilen Aktion gegen die weitere Ausbreitung von STI (Sexually Transmitted Infection, englisch für Sexuell übertragbare Erkrankung) vorgehen will. So seien in dem 127 Mio. Einwohner großen Inselstaat vor allem die Syphilis-Erkrankungen in den letzten Jahren stark angestiegen. Um dem Einhalt zu gebieten soll nun die Kultfigur Sailor-Moon ihr Augenmerk weg von bösen Dämonen hin zu der Geschlechtskrankheit richten. Damit bekommt das Motto der Mädchenkriegerin „für Liebe und Gerechtigkeit“ eine ganz neue Bedeutung.
Laut diversen Manga- und Animee-Sites seien im Zuge dieses Projektes 156.000 Flyer und 5.000 Poster in Umlauf gebracht worden. Dazu wurden 60.000 Kondome (in herzförmiger Verpackung, bebildert mit Sailor Moon) verteilt. Ganz im Sinne des Serienvorbilds lautet der Werbeslogan: „Wenn du dich nicht testen lässt, werde ich dich bestrafen!“ Im Vergleich das Original, dort tritt Sailor Moon aka Usagi „Bunny“ Tsukino ihren Kontrahenten immer mit dem Satz „Ich kämpfe für Liebe und Gerechtigkeit. Und im Namen des Mondes – werde ich dich jetzt bestrafen“ entgegen.
Wie das mit der Bestrafung jetzt nun genau gemeint ist, ich weiß ja nicht. Naja, solange die Kampagne erfolgreich ist bzw. eine Manga-Figur präventiv Einfluss nehmen kann, ist ja alles in Ordnung. Japaner halt…
Übrigens: auch in Deutschland nimmt die Verbreitung von Syphilis mehr und mehr zu. 2015 wurde mit 6.834 registrierten Fällen ein neuer Höchststand erreicht. Entscheidende Faktoren für eine Übertragung der krankheitsverursachenden Bakterien sind der Verzicht auf Kondome sowie Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern. Daher sollte gerade im Rotlicht-Milieu immer gelten: Sex nie ohne Kondom!
rmv