5 Jahre SeLA – 5 Jahre feministische Fachberatung

Rostocker Beratungsstelle nimmt Stellung zur aktuellen Diskussion um das Sexkaufverbot

Seit 2014 berät und begleitet die Rostocker Beratungsstelle für Menschen in der Sexarbeit „SeLA“ ihre Klient_innen schon in der Doberaner Straße 7. Professionell und fachkompetent, dabei sich immer als akzeptierende Unterstützung für Sexarbeiter*innen verstehend, beantworten die beiden Mitarbeiterinnen Nadine Herrmann (M.A. Gender Studies, Universität Freiburg) und Sandra Kamitz (M.A. Philosophie des Sozialen, Universität Rostock) die Fragen der Prostituierten – meist zur rechtlichen Situation rund um das ProstSchG, Gesundheit, Familie, Schulden oder Gewerbeanmeldungen.

Anlässlich des 5ten Geburtstags der Beratungsstelle und insbesondere wegen der aktuell aufkeimenden Diskussion um das Sexkaufverbot hat die SeLA nun öffentlich Stellung bezogen.

Zum Statement gehört auch noch einmal, die Intention und das Selbstverständnis der Sela darzustellen. Danach wird die Entscheidung der Unterstützungsuchenden nicht infrage gestellt. Im Gegensatz, die SeLA habe sich bewusst für den Begriff ‚Sexarbeit‘ entschieden, „weil hauptsächlich Personen unterstützt werden, die sich für diese Tätigkeit entschieden haben.“ Man konzentriere sich somit auf „die Anliegen/Bedarfe mit denen Menschen zur Beratung kommen“.

SeLA:

„Als bekennend feministische Beraterinnen sehen wir es auch als unsere Aufgabe, die vulnerable Gruppe unserer Klient_innen im Diskurs zu unterstützen.“

Zum Sexkaufverbot heißt es im Artikel außerdem:

„Die Entscheidungen zu politischen und rechtlichen Schritten in Richtung Sexkaufverbot würden die Arbeits- und Lebenssituationen von Sexarbeiter*innen sukzessive verschlechtern. SeLA rät dringend davon ab, in dieser Debatte von moralischen Motiven geleitet über die Vielfalt, die freie Berufsausübung und die sexuelle Selbstbestimmung von Menschen hinwegzugehen. Sexarbeiter*innen dürfen nicht entmündigt und zu Opfern erklärt werden.“

Den ganzen Beitrag samt internationelan Studienergebnissen und auch einer kleinen Bestanderhebung für die Hansestadt Rostock gibt es hier.

rde

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