Prostitution im Altenheim

Sexualassistentinnen noch nicht überall anerkannt

Die Welt der Prostitution ist so überaus vielseitig. Dennoch wird Sexarbeit in der Öffentlichkeit meist verallgemeinert dargestellt und fast ausschließlich als schlecht und anrüchig angesehen. Dass Frauen oder Männer sich gar freiwillig prostituieren ist in der medialen Wahrnehmung dann auch oft undenkbar. Für die Enttabuisierung von „Sex für Geld“, setzen sich jedoch immer wieder emanzipierte und engagierte Frauen ein. So auch im langsam wachsenden Bereich der Sexualassistenz. Was ist das, mag sich jetzt vielleicht der eine oder andere fragen. Sexualassistentinnen sind Sexdienstleisterinnen, die ihre Dienste beispielsweise in Altenheimen, Pflegeeinrichtungen oder Behindertenwohnanlagen anbieten. Aber auch für körperlich bzw. geistig beeinträchtigte Männer und Frauen, denen der Zugang zu ihrer eigenen Sexualität sonst verwehrt wird – entweder weil sie nicht die Chance haben, einen Partner zu finden, weil sie bettlägerig sind oder weil sie nicht in ein normales Bordell einkehren können – sind Sexualassistentinnen da.

Bekanntestes Beispiel ist die Niederländerin Nina de Vries, die als Pionierin im Bereich Sexualassistenz in Deutschland angesehen werden kann. Aber auch in Berlin hat man erkannt, dass ein erfülltes Sexualleben durchaus auch therapeutische Erfolge erzielen kann. So auch die Organisation Hydra, die dabei Kontaktdaten von Sexdienstleisterinnen an Privatpersonen oder Einrichtungen vermittelt. Stefanie Klee ist eine von ihnen. Und die 51-jährige steht voll und ganz zu ihrer Arbeit. Ein Interview mit ihr hat gerade der Berliner Kurier geführt. Darin beschreibt Klee ihren Arbeitsalltag, die Bedürfnisse ihrer Kunden und die öffentliche Wahrnehmung. Dabei wünscht sie sich mehr Akzeptanz von Seiten der Gesellschaft. Das Interview ist auf berliner-kurier.de unter dem Titel „Für Sex ist doch niemand zu alt“ zu finden. Reinlesen, es lohnt sich!

rmv

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