Bremer Innensenator über Kriminalität im Rotlichtgewerbe … Interview im Weser Kurier
Vor einigen Tagen erst überführten Ermittlerteams aus Deutschland und Bulgarien einen Ring von Menschenhändlern. Sechs Tatverdächtige sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Gegen sieben weitere Personen wird ermittelt. Ein Erfolg für die Behörden. Ein Erfolg im Kampf gegen Zwangsprostitution. Aber auch wieder ein Anlass um die Ursachen im „fehlerhaften“ Prostitutionsgesetz zu sehen.
Der Weser Kurier interviewte (hier die ganze Unterhaltung) dazu den Bremer Innensenator Ulrich Mäurer. Im Gespräch verteidigte der SPD-Politiker zwar das Vorhandensein eines Prostitutionsgesetzes und die Legalität des Rotlichtgewerbes, aber das war es dann auch schon. Nach Mäurer habe der Staat mit Inkrafttreten des Gesetzes jede Kontrolle aufgegeben – „mit fatalen Folgen“. Auch darf natürlich der Vergleich Kneipe (in diesem Fall Imbiss) und Bordell nicht fehlen. Was für ein alter Hut und wie abgedroschen … Da fragt man sich, ob sich einige Verantwortliche wirklich konstruktiv mit Problematiken, deren Ursachen und Lösungsansätzen, auseinandersetzen oder es ihnen reicht, wieder und wieder die gleichen Phrasen und Oberflächlichkeiten zu gebrauchen. Von Präventionsarbeit, mehrsprachige Informations- und Aufklärungsangebote für Prostituierte sowie aktive Unterstützung beim Thema Versicherung und Steuern … davon liest man kaum. Immer heißt es: ein neues/überarbeitetes Gesetz muss her.
rmv